Ersatz von Elektroheizungen: Faktenblatt des Bundesamtes für Energie (BFE)
In der Schweiz stehen derzeit rund 230’000 Elektroheizungen in Betrieb und verbrauchen pro Jahr 3 Milliarden kWh (Kilowattstunden) Strom oder rund 5% des gesamten schweizerischen Stromverbrauchs. Der Aktionsplan „Erneuerbare Energien“ sieht deshalb vor, die stromfressenden Elektroheizungen durch effizientere Heizsysteme zu ersetzen. Ein entsprechendes Förderprogramm ist in Vorbereitung. Im Rahmen des Stabilisierungsprogramms werden im Jahr 2009 10 Millionen Franken Investitionsbeiträge für den Ersatz von Elektroheizungen durch Wärmepumpen, Holz- oder Solarheizungen zur Verfügung gestellt. Davon profitieren können Besitzer/innen von ständig bewohnten Ein- und Zweifamilienhäusern. Für den Ersatz ihrer Elektro- Zentralheizungen durch Heizsysteme mit erneuerbaren Energieträgern erhalten sie bis zu 20% (durchschnittlich 8’000 Franken) der Gesamtkosten.
Ausgangslage
Aus energetischer Sicht sind Elektroheizungen ineffizient: Wärmepumpen verbrauchen im Vergleich zwei Drittel weniger Strom. Viele Elektro-Zentralheizungen sind zudem veraltet und haben schlecht isolierte Wasserspeicher, was ihre Effizienz weiter verschlechtert. Beim Ersatz durch eine Wärmepumpe könnten pro System durchschnittlich 15’000 kWh (Kilowattstunden) Strom eingespart werden. Jährlich wird derzeit aber nur ein sehr geringer Anteil (0,6%/Jahr) Elektro-Zentralheizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern durch andere Systeme ersetzt.
Der Aktionsplan „Erneuerbare Energien“ des Bundesrats vom Februar 2008 (Massnahme 1) und auch die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn, Artikel 1.12) sehen vor, alle Elektroheizungen mittel- und längerfristig durch effizientere Heizsysteme zu ersetzen. Die Finanzierung eines entsprechenden Förderprogramms ist jedoch noch unklar, könnte aber beispielsweise durch eine Teilzweckbindung CO2-Abgabe sichergestellt werden.
Massnahme
Im Rahmen des Stabilisierungsprogramms werden im Jahr 2009 10 Millionen Franken Investitionsbeiträge für den Ersatz von Elektroheizungen durch Wärmepumpen, Holz- oder Solarheizungen zur Verfügung gestellt. Mit dieser Massnahme sollen Besitzer/innen von Ein- und Zweifamilienhäusern motiviert werden, ihre Elektro-Zentralheizungen durch Heizsysteme mit erneuerbaren Energieträgern zu ersetzen.
Gefördert werden ausschliesslich Elektro-Zentralheizungen in ständig bewohnten Ein- und Zweifamilienhäuser (das sind rund 90’000 Elektroheizungen). Nicht ständig bewohnte Ferienhäuser sind von der Förderung ausgeschlossen.
Der Investitionsbeitrag beträgt bis zu 20% (durchschnittlich 8’000 Franken) der Gesamtkosten. Bei Projekten, für die eine Baubewilligung nötig ist, können die Förderbeiträge nur entrichtet werden, wenn gegen das Baugesuch keine Einsprache vorliegt.
Wirkung
Die Planungs-, Installations- und Bauarbeiten für den Ersatz einer Elektro-Zentralheizung können innerhalb weniger Monate abgeschlossen werden. Da die dafür nötigen finanziellen Investitionen mit 35-45’000 Franken aber beträchtlich sind, werden oft anstelle einer Gesamterneuerung nur einzelne Komponenten der Elektro-Zentralheizung ersetzt. Durch den hohen Investitionsbeitrag von bis zu 20%, erhalten die Eigentümer/innen nun einen Anreiz, die alten Anlagen vollständig zu ersetzen.
Das Programm löst schweizweit ein Auftragsvolumen ca. 50 Millionen Franken aus. Schwerpunkte bilden die Kantone, in denen die Elektrizitätswerke in den 1970er und 1980er Jahren Elektroheizungen gefördert haben. Von den Aufträgen profitieren insbesondere Hersteller von Wärmepumpenaggregaten sowie Installateure und Planer von Heizungssystemen.