Das neue Energiegesetz mit alten Lastern
An der Landsgemeinde werden wir unter anderem über das neue Energiegesetz abstimmen. Leider musste ich feststellen, dass im kommenden Energiegesetz die Installation von Elektroheizungen in Neubauten weiterhin möglich sein wird.
Dies ist keine zukunftsorientierte Weise, wie der elektrische Strom genutzt werden sollte. Man muss nicht alle Elektroheizungen verbieten, die in Betrieb sind, aber man sollte die Menschen von der Dummheit bewahren, neue zu installieren. Es wird viel über die Stromknappheit in der Zukunft geredet, aber wenig für die richtige Entwicklung gemacht. Vermieter, die eine kostengünstige Elektroheizung installieren wollen und die Nebenkosten dem Mieter aufhalsen, sollten dabei gehindert werden. Auf die Dauer sind Elektroheizungen sowieso nicht kostengünstiger, da der Strompreis in den nächsten Jahren stetig steigen wird. Ich begreife nicht, warum unsere Regierung nicht die Richtung vorgibt, denn die alternativen Technologien sind vorhanden und haben sich bewährt. Es gibt zahlreiche regionale Heizungsinstallateure, die Beratungen anbieten und Alternativen anbieten können.
Es nützt nichts nach neuen Energiequellen zu suchen, wenn die Energie nicht sinnvoll genutzt wird. Vermutlich verdienen zu viele vom unnötigen Stromverbrauch, so dass Massnahmen zur Stromeinsparung in der Politik nicht gern gesehen werden.
Die Leser, die meinen ich predige alles vom blauen Himmel herab, sollen beruhigt sein, die Fakten werden vom BFE gestützt. Aus einem Faktenblatt (Feb. 2009) des Bundesamt für Energie geht hervor, dass in der Schweiz derzeit rund 230’000 Elektroheizungen in Betrieb stehen. Diese verbrauchen pro Jahr 3 Milliarden kWh Strom oder rund 5% des gesamten schweizerischen Stromverbrauchs. Aus energetischer Sicht sind Elektroheizungen ineffizient. Als Vergleich dazu verbrauchen Wärmepumpen nur 33 % an Energie von einer üblichen Elektroheizung. Beim Ersatz durch eine Wärmepumpe könnten pro System durchschnittlich 15’000 kWh (Kilowattstunden) Strom eingespart werden. Jährlich wird derzeit aber nur ein sehr geringer Anteil (0.6%/Jahr) Elektro-Zentralheizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern durch andere Systeme ersetzt. Ich hoffe, dass dieses Thema an der diesjährigen Landsgemeinde aufgegriffen und von den Stimmbürgern korrigiert wird.
Leserbrief von Toni Schmid, dipl. Elektroingenieur, Luchsingen