Unter einer Elektroheizung versteht man im Gebäudesektor eine elektrische Heizung zur Erwärmung von Räumen oder ganzen Gebäuden. Elektroheizungen werden ausschliesslich mit elektrischem Strom betrieben. Dabei kommen vorwiegend elektrische Widerstandsheizungen, elektrische Heizstrahler (häufig auch Infrarotheizung genannt) und Heizgebläse zum Einsatz. Obwohl Infrarotheizungen (Infrarotstrahler, IR-Heizungen) von gewissen, unseriösen Anbietern als "energiesparend" und "umweltfreundlich" verkauft werden, weisen Infrarotheizungen exakt dieselben Nachteile auf wie alle anderen Elektroheizungen.
Wirkungsgrad von Elektroheizungen
Berücksichtigt man auch die Stromerzeugung, dann ist der Gesamtwirkungsgrad einer Elektroheizung sehr niedrig. Falls der Strom aus fossilen Energien (Kohle, Öl, Gas) erzeugt wird, könnte man denselben Raum gerade so gut direkt mit einem Kohle-, Öl- oder Gasofen beheizen. Der Gesamtwirkungsgrad wäre in vielen Fällen durch direkte Beheizung mit fossilen Energien sogar noch höher, da dann die hohen Energieverluste bei der Stromerzeugung in den thermischen Kraftwerken entfallen. Auch wenn der Strom in Atomkraftwerken erzeugt wird, entstehen unnötig hohe Verluste, da in fasst allen Atomkraftwerken mindestens 60% der erzeugten Wärme als Abwärme ungenutzt entweder über einen Kühlturm oder durch Wasserkühlung in einen Fluss verloren geht.
Elektrosmog von Elektroheizungen
Elektroheizungen benötigen viel Strom. Sobald viel Strom fliesst, entstehen im Umfeld dieser Geräte und um die elektrischen Leitungen automatisch auch starke elektrische und magnetische Felder. Die gesundheitsschädigende Wirkung dieser Felder ist bekannt. Während dem Betrieb von Elektroheizungen sollten sich Personen deshalb nicht längere Zeit im Umfeld dieser Heizungen und der Zuleitungen aufhalten.
Nachtspeicherheizung
Bei einer elektrischen Nachtspeicherheizung wird der Wärmespeicher jeweils in der Nacht aufgeheizt. Diese Art der Elektroheizung braucht trotz der Nutzung des tarifgünstigen Nachtstroms riesige Energiemengen und ist zudem wenig flexibel. Häufig steuert der lokale Stromversorger den Zeitpunkt, wann der Nachtspeicher aufgeheizt wird. Der relativ kostengünstige Nachtstrom für die Aufheizung des Wärmespeichers stammt bei uns in der Regel aus Kohlekraftwerken und zum Teil aus Atomkraftwerken. Elektrische Speicherheizungen sind deshalb besonders stark umweltschädigend.
Nachtspeicherheizungen haben entweder einen Wärmespeicher in jedem Raum oder einen zentralen Wärmespeicher, von dem wie bei einer normalen Zentralheizung die Wärme über einen Wasserkreislauf an die Räume verteilt wird. Eine Nachtspeicherheizung mit zentralem Wärespeicher lässt sich relativ einfach durch ökologisch sinnvollere Alternativen (Solarheizung, Wärmepumpe, Holzpelletheizung) ersetzen.
Elektrische Flächenheizung
Als elektrische Flächenheizungen bezeichnet man Körper wie Wände, Fussböden oder die Decke, welche mit Elektroheizungen erwärmt werden und die Wärme in den Raum abgeben. Wand-, Fussboden- und Deckenheizungen nutzen das Prinzip der Wärmestrahlung. Eine elektrische Fussbodenheizung funktioniert analog wie eine herkömmliche Fussbodenheizung. Ein zusätzlicher grosser Nachteil sind allerdings die breit verteilten gesundheitsschädigenden magnetischen und elektrischen Felder, welche beim Betrieb der Elektroheizung entstehen.
Schlussfolgerung zu Elektroheizungen
Bei Neubauten sollten heute generell keine Elektroheizungen mehr eingesetzt werden. Es gibt definitv bessere Alternativen. Bei Renovationen von bestehenden Gebäuden lassen sich Elektroheizungen in den meisten Fällen durch Wärmepumpen, Holzpelletöfen oder Solarheizungen ersetzen. Dadurch sinkt der Verbrauch an wertvollem Strom um mindestens 65%.
Faktenblatt des Bundesamtes für Energie