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Problematik der Elektroheizungen – Argumente für ein Verbot bzw. Ersatz

Elektroheizungen verursachen einen unnötig hohen Stromverbrauch

Im schweizerischen Durchschnitt wird mehr als 6% des gesamten Stromverbrauchs nur für das Heizen von Räumen mit einer Elektroheizung eingesetzt. Dieser Anteil kann je nach Kanton auf lokaler Ebene noch wesentlich höher sein. 

 

Bessere Alternativen zur Elektroheizung sind vorhanden

Würden Elektroheizungen durch Wärmepumpen oder Solarheizungen ersetzt, könnte der Stromverbrauch zum Heizen um mehr als 65% verkleinert werden. Durch Umstellung einer einzigen Elektroheizung z.B. auf Wärmepumpe, Solarheizung oder Holzpellets wird so viel Strom eingespart, wie 3 (drei) durchschnittliche Haushalte pro Jahr verbrauchen. Das Einsparpotential in der ganzen Schweiz entspricht der Strommenge, welche durch das Atomkraftwerk Mühleberg produziert wird!

Sinnvollerweise wird beim Austausch einer (Elektro-) Heizung gleichzeitig auch die Wärmedämmung (Isolation) der Gebäude verbessert. Dadurch ergeben sich letztendlich Einsparungen im Stromverbrauch in der Grössenordnung von 80% bis 90%.

 

Stromknappheit?

Falls Strom tatsächlich knapper werden sollte, müssen wir Strom dort einsetzen, wo keine Alternativen dazu vorhanden sind. Zur Erzeugung von Licht, für den Computer und für die Waschmaschine benötigen wir zwingend Strom. Heizen können wir jedoch auch mit anderen Energiequellen. Energieverschwendung ist kein Menschenrecht. Das Problem geht uns alle an: Wenn wir zusehen, wie Einzelne von uns Strom verschwenden, dann fehlt uns der Strom nachher dort wo er unersetzlich ist. Deshalb müssen wir jetzt handeln.

 

Strom für Elektroheizungen stammt aus Kohlekraftwerken oder aus AKW’s

Eine Elektroheizung lädt in der Regel während der Nacht einen Wärmespeicher auf (Nachtspeicher). In der Nacht importiert die Schweiz billigen Strom aus dem Ausland. Da dieser Strom meist aus Kohle- oder Atomkraftwerken stammt, ist Heizen mit Strom besonders umweltschädigend (klimaschädliches CO2 im Falle von Kohlekraftwerken bzw. radioaktiv strahlende Abfälle im Falle von AKW’s).
Wenn man die Stromerzeugung berücksichtigt handelt es sich bei einer Elektroheizung nicht um eine saubere, klimafreundliche Art der Heizung, wie dies von gewissen Verkäufern gerne behauptet wird. Das Gegenteil ist der Fall!

 

Hohe Nebenkosten für Mieter

Die Preise für Elektroheizungen (Investitionskosten) sind im Vergleich zu Alternativen relativ gering. Vermieter sollen deshalb nicht eine billige Elektroheizung installierten dürfen. Die Leidtragenden wären danach die Mieter mit hohen Nebenkosten für den Strom. Mit dem erwarteten Anstieg der Strompreise werden die Kosten für das Heizen mit einer Elektroheizung in Zukunft stark steigen.

 

Strom muss sinnvoller eingesetzt werden als zum Heizen

Strom ist eine hochwertige Energie, welche auf vielfältigste Art und Weise eingesetzt werden kann (z.B. für Computer, in der Kommunikationstechnik, Medizin, für Steuerungen, Motoren, Erzeugung von Licht, usw.). Strom nur zu „verheizen“ ist heutzutage unsinnig.

 

Warum ist bisher wenig geschehen? Weshalb braucht es Druck vom Volk?

 

Ohne Massnahmen erfolgt der Ersatz von Elektroheizungen viel zu langsam

Gemäss Angaben des Bundesamtes für Energie (BFE) werden in der Schweiz pro Jahr nur gerade 0.6% aller Elektro-Zentralheizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern durch andere Systeme ersetzt. Ohne zusätzliche Massnahmen wird es somit eine Ewigkeit dauern, bis diese unnötigen Stromfresser ersetzt werden.

 

Stromlobby will die Stromfresser weiterhin installieren

Alle Energiedirektoren der Kantone, «ausgewählte Mitglieder» der nationalen und kantonalen Parlamente, die Wirtschaftsverbände sowie weitere Adressaten erhielten im Herbst 2008 einen Brief von der Stromlobby: Das Verbot von neuen elektrischen Widerstandsheizungen (Elektroheizungen) soll durch eine blosse Bewilligungspflicht ersetzt werden und Einschränkungen für Elektroboiler seien «ersatzlos zu streichen». Dies forderten die Präsidenten und Direktoren des Verbandes Schweizerischer Elektrizitätswerke (VSE), des Verbands Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen (VSEI) und des Fachverbandes für Elektroapparate (FEA). Der Stromverbrauch soll anscheinend möglichst hoch sein, damit man weiterhin eine Stromlücke heraufbeschwören kann. 

 

Leserbriefe zum Thema Elektroheizungen 

1 Gedanke zu „Problematik der Elektroheizungen – Argumente für ein Verbot bzw. Ersatz“

  1. Elektroheizungen: Teuer und ineffizient

    In der Sendung „Espresso“ von Schweizer Radio DRS vom 23.12.2009 wurde der Ersatz von Elektroheizungen thematisiert. Alle sind sich einig, dass Elektroheizungen nicht mehr zeitgemäss sind und ersetzt werden sollten. Bezüglich Fördermassnahmen halten sich Stromwirtschaft, Gemeinden, Kantone und der Bund in vielen Fälle vornehm zurück…

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    Alternativer Link zum Radiobeitrag

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